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Vinsebeck
Dieses ist die Beschreibung des Steinheimer Ortsteil Vinsebeck.
Hausstätten- und Höfeliste
☛ [Vinsebecker Hausstätten- und Höfeliste]
Sie umfasst die Hausnummern 1 bis . Es ist etwa der Umfang der 1820 existierenden Häuser und Höfe.
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Geschichte
Vinsebeck liegt am Westrand des fruchtbaren Steinheimer Beckens ca. 25 km nordöstl. Paderborn, ca. 20 km südlich von Detmold und ca. 40 km südöstlich Bielefeld.
Die älteste bekannte Erwähnung des Namens Vinsebeck findet sich in einer Urkunde Kaiser Konrads II. vom 3. August 1031: Konrad schenkt der bischöflichen Kirche zu Paderborn das Gut Sannanabiki – das heutige Sandebeck – mit Besitzungen in elf genannten Orten in der Grafschaft Widukinds im Wetigau, darunter Villa Vinsebiki (…, ut predium Sannanabiki dictum in istis villis Hornan, Frodinctorp, Vinesbiki, Rafseti, Knechtahusun, Buckinhusun, Bennanhusun, Scuni, Berchem, Homan, Holthusun situm …). Die Deutung des Ortsnamens ist unsicher, eventuell (Hof am) Bach des Winno. 1237 existierte in Vinsebeck eine Pfarrei: Henricus plebanus (Pfarrer) in Vinsbike wird als Zeuge in einer Urkunde des Bischofs Bernhard IV. von Paderborn genannt. 1242 wird in einer Urkunde des Grafen Volkwin IV. von Schwalenberg ein Hildeboldus de Vinsbeke erwähnt. Bis ca. 1350 herrschten verschiedene Lehnsherren über das Gebiet. Ab 1350 baute das Adelsgeschlecht von der Lippe ein herrschaftliches Haus in Vinsebeck, möglicherweise in der Nähe der Bleiche. Einwohner mit eigenem Ackerland wurden unterteilt in Meier (vier Pferde) und Halbmeier (zwei Pferde); ohne eigenes Land waren sie Kötter (eigenes Haus), Häuslinge und Einlieger (Mieter). Später gab es auch Neubauern (auf Gemeindeland). Der Hofdienst wurde umsichtig in drei Rotten ausgeführt, dieser Begriff kommt noch heute in Schützenverein vor. Auf gewisse Verteidigungsanlagen deuten die Lamwert (= Landwehr) im Norden und die Schanze im Süden hin, letztere auch mit Wall gegen plötzliche Fluten aus dem Siek 'Pleistern'. Ab dem 15. Jahrhundert führten Erb- und Familienstreitigkeiten des Adels und der Ritterschaft zu verheerende Streitigkeiten wie der Eversteinische Fehde und der Soester Fehde. Die Grafen von der Lippe hatten 1587 die Kriminalsgerichtsbarkeit inne (Flurnamen Galgenkämpen, Galgenbusch).
Nach Übertritt des Geschlechtes von der Lippe zum Protestantismus 1605 wurde die jetzige Dorfkirche erbaut mit angebauter Begräbniskapelle (diese 1850 zu Chor umgewandelt). Im Zuge der Gegenreformation 1662 wurde die Herrschaft und damit auch die Dorfbevölkerung sowie Kirche wieder katholisch (St. Johannes). Der Kirchenbau wurde 1668 durch zwei große Kreuzflügel erweitert. Außen schlicht, bietet er innen prächtige Barockaltäre und Renaissance-Epitaphien. Der jetzige Turm folgte 1740. Im Dreißigjährigen Krieg wurden aufgrund der Zerstörungen Dörfer und zum Teil auch deren Rodungen aufgegeben und bewaldeten sich wieder (heute als Wüstungen bezeichnet). Außerdem kam es zu Raubzügen des 'Tollen Christian' von Braunschweig und Truppen Tillys. Kurze Zeit später, 1672, suchten Cholera und Ruhrepidemien das Gebiet heim, in Vinsebeck wird seit Ende der Epidemien eine Lobeprozession (Gelöbnis-Prozession) zum Fest Johannes’ Enthauptung, 29. August, veranstaltet.
Prägend für die Entwicklung von Vinsebeck waren die Herren und Freiherren von der Lippe, die 1720 das Wasserschloss als Familiensitz errichteten. Justus Wehmer aus Hildesheim ließ 1721 das Schloss im Spätbarock- bzw. Régance-Stil bauen. Im Siebenjährigen Krieg lagen 1761 11.000 Franzosen auf den Höhen von Nieheim über Vinsebeck bis Horn gegen alliierte Hannoveraner und Engländer, sie zogen jedoch ohne Schlacht ab. Daher stammt vermutlich der Name Frankenberg. Nachdem das Geschlecht von der Lippe 1767 ausgestorben war, fiel die Herrschaft durch Vererbung an Familie Wolff Metternich zur Gracht (Wolff / Hofgeismar eingeheiratet in Metternich / Mittelrhein, nach Bau des Sitzes zur Gracht in Liblar b. Erftstadt jetziger Name). 1779 wird das Dorf Vinsebeck als Bestandteil des Fürstentums Paderborn im Amt Steinheim (Westfalen) beschrieben. Als erster Graf konnte 1796 Reichsgraf Werner Wolff Metternich zur Gracht auf Schloss Vinsebeck einziehen.
An der Wende des 18. zum 19. Jahrhundert regierte Napoleons Bruder Jérôme Bonaparte von Kassel aus das Königreich Westphalen. Vinsebeck fiel 1803 zusammen mit dem Fürstbistum Paderborn an das Königreich Preußen, dem es zunächst nur bis 1806 angehörte. 1806 bis 1813 gehörte der Ort zum Königreich Westphalen (Fulda-Departement, Distrikt Höxter, Kanton Steinheim). Von 1813 bis 1815 gehörte Vinsebeck zum Preußischen Gouvernement zwischen Weser und Rhein. 1815 entstand der Regierungsbezirk Minden, weiter wurden die Kreise Höxter und Brakel gegründet, die 1831 zusammengelegt wurden. 1841 wurde das Dorf Bestandteil des Amtes Nieheim Steinheim. Nachdem Anfang des 19. Jahrhunderts nach Auseinandersetzungen mit dem Adel die Leibeigenschaft in Preußen abgelöst worden war, folgte 1850 die endgültige Ablösung aller Dienste und Realabgaben an das Haus von der Lippe.
Am 1. Januar 1964 trat Vinsebeck Gebietsteile an die neue Gemeinde Vordereichholz ab. Am 1. Januar 1970 wurde Vinsebeck in die Stadt Steinheim eingegliedert. Dabei wurden Straßennamen eingeführt.
Karten
Verweise
Auskünfte
Archive Vinsebeck
Heimatverein Vinsebeck
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