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Hardehausen (Kloster)

Dieses ist die Beschreibung des Warburger Ortsteil Hardehausen.

Hausstätten- und Höfeliste

[Hardehausener Hausstätten- und Höfeliste]

Sie umfasst die Hausnummern 1 bis . Es ist etwa der Umfang der 1820 existierenden Häuser und Höfe.

Bücher

Geschichte

Im Jahre 1009 errichtete Bischof Meinwerk von Paderborn in der Siedlung „Herswithehusen“ ein Bischofsgut. Am 25. Mai 1036 überschrieb er in der Busdorf-Urkunde dem Stift Busdorf in Paderborn zu dessen Ausstattung unter anderem Ländereien mit drei Vorwerken in „Hiriswithuson“ (Hardehausen).

Das Kloster wurde zu Pfingsten, am 28. Mai 1140, durch den Paderborner Bischof Bernhard I. von Oesede gegründet; es war ein Tochterkloster (Filiation) des Klosters Kamp am Niederrhein. Der Name z. Z. der Gründung war Hardenhusium. Das Gebiet befand sich in einem Waldtal, umgeben von Sumpflandschaften; die Tallage ist typisch für die Ansiedlung von zisterziensischen Klöstern. Der erste Abt Daniel kam mit 12 Mönchen aus Kamp. Der Gründungsvertrag wurde am 15. Mai 1155 unterzeichnet, nachdem der Landerwerb mit dem Kloster Corvey, Herzog Heinrich dem Löwen sowie den Grafen von Everstein und von Schoneburg geregelt war, erste Gebäude fertiggestellt und die Ländereien kultiviert wurden.

Mit der Einweihung der Kirche 1165 durch Bischof Evergis wurde der Bau der Klosteranlage abgeschlossen. Gleichzeitig wurde das Kloster zur Abtei erhoben. Die Äbte hatten Sitz und Stimme auf der Prälatenbank des Heiligen Römischen Reiches.

Bischof Hermann II. von Münster reiste im Sommer 1184 nach einem Aufenthalt in Süddeutschland über Paderborn und lernte so das Kloster Hardehausen kennen, aus dem dann die ersten Mönche nach Marienfeld entsandt wurden. Hermann machte auf seinem Rückweg nach Münster Station in der Bauerschaft Wadenhart, wo das Kloster Marienfeld gebaut wurde. Bischof Everhard von Münster forderte im Jahre 1285 zur Unterstützung der Bauten des Klosters Hardehausen auf und erteilte Wohltätern den Erlass („Ablass“) einer Karene, d. h. des vierzigtägigen strengen Fastens als Teil der Kirchenbuße.

Im 29. Januar 1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation von den Franzosen aufgelöst. Die Mönche mussten das Kloster verlassen und der französische General François-Etienne Kellermann (1770–1835) erhielt Hardehausen als Schenkung. Die Kirche wurde 1812 abgerissen, das Inventar verkauft oder versteigert. Die Ländereien wurden als Staatsdomäne verpachtet. Als das Gebiet im Jahre 1815 zu Preußen kam, fiel der Forst an den Staat. Die Gebäude erwarb Graf Franz von Merfeld, der die verwahrlosten Bauten mit erheblichem Aufwand in ein stattliches Schloss umbaute. Nach seinem Tod entstand ein Erbstreit, in dessen Folge der langjährige Domänenverwalter Bang das Gebäude im Jahre 1852 von den Merfeldschen Erben für 170.000 Taler kaufte. Danach erwarb es die Grafenfamilie Wydenbruck, die damit auch das zur Domäne gehörende Gut Bonenburg, das ihre Vorfahren Otto und Adolph Wydenbruck schon 1187 als freies Prädium der Abtei erworben hatten, wieder in ihren Familienbesitz bekamen.

Ab 1902 wurden die Gebäude als Königlich Preußische Erziehungsanstalt genutzt. Diese Anstalt wurde in ganz Deutschland bekannt für die Umsetzung von zu der Zeit „revolutionären pädagogischen Ideen“.

Durch Vermittlung des Grafen Stolberg und des Paderborner Dompropstes Linneborn erfolgte eine erneute Besiedlung durch die Zisterzienser; 1927 bezog Prior Alfons Heun zusammen mit Mönchen aus der Abtei Marienstatt im Westerwald wieder einen Teil der Klostergebäude. Papst Pius XI. erhob im Jahre 1931 Hardehausen wieder zur Abtei. 1933 wurde der Prior zum Abt gewählt. Der Konvent musste jedoch 1938 nach einer Auflösungsanordnung des NS-Regimes und aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten das Kloster verlassen und zog nach Magdeburg-Neustadt, wo er eine Pfarrei betreute. Abt Alfons Heun ging 1939 nach Brasilien. Der übrige Konvent folgte im Jahre 1941 nach Itatinga in Brasilien, wo die Mönche das neue Kloster Hardehausen-Itatinga bauten. Als Abt wurde wieder Alfons Heun gewählt. Die kanonischen Rechte von Hardehausen wurden an das neue Kloster übertragen, dass damit kirchenrechtlich als ältestes Kloster Brasiliens gilt. Noch im selben Jahr wurde die Klosteranlage an die Kasseler Firma Henschel verkauft. Von ihr erwarb sie der Verein für katholische Arbeiterkolonien und richtete eine Trinkerheilanstalt ein. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Kloster im Mai 1945 von den Amerikanern beschlagnahmt. Erzbischof Jaeger konnte jedoch Zerstörungen und Plünderungen durch die Armee verhindern. Der Diözesanjugendseelsorger Augustinus Reineke richtete 1945 ein Zentrum für die Jugendarbeit im Erzbistum Paderborn ein. 1949 wurde zusätzlich die nach dem Priester und Erwachsenenpädagogen Anton Heinen benannte „Katholische Landvolkshochschule Anton Heinen“ eingerichtet. Für beide Einrichtungen wurde 1965/66 eine neue Kirche erbaut. In den folgenden Jahren erfolgte der Umbau der übrigen Gebäude zu Tagungs- und Freizeitstätten für die beiden Einrichtungen.

Karten

Stadt Warburg Kreis Höxter

Ortsteil Hardehausen

Hardehausen, Stadt Warburg siehe Maps

Verweise

Auskünfte

Archive Hardehausen

Stadtarchiv Warburg

Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:

                  info@westfalenhoefe.de
wiki/warburg_hardehausen.txt · Zuletzt geändert: 2020/12/07 14:34 von michael

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